« ربيعة RABIA – DER FRÜHLING »

Das FESTIVAL DE L’AUBE FAJR nimmt in seinem Programm «Rabia – der Frühling», Edward Saids Werk «Orientalismus» als Referenzpunkt und zeigt Filme von Frauen und über Frauen.

Der von Edward Said angeregte Orientalismus-Diskurs über den westlichen Blick auf den Orient als Konstrukt für das Andere/Östliche verweist auf eine westliche Überheblichkeit, die sich überwiegend in Stereotypen und klischeehaften Betrachtungsweisen äussert. Saids Diskurs stellt diesen Blick nicht nur als männliche, sondern auch als weibliche Projektion infrage. Im Westen werfen beide Geschlechter einen entsprechenden Blick auf das Orientalische und den Rest der Welt. Darin ist die orientalische Frau das Andere des Anderen, wobei ein doppeltes Urteil stattfindet. Die Darstellungen der orientalischen Frauen zeigen die exotische Faszination, die untrennbar mit der Angst des Westens vor der wilden Natur des «Orients» zusammenhängt. Die orientalische Frau suggeriert damit nicht nur Fruchtbarkeit, sondern auch körperliche Sinnlichkeit und unbegrenzte Lust, gepaart mit Gefahr.

Gerade deshalb erlaubt Saids Diskurs nicht nur eine Wiedergeburt, sondern auch einen Ausstieg der östlichen Frauen aus ihrer Rolle – das Andere des Anderen zu sein.

«EDWARD SAID»

Die Philosophie des Festival de L‘ AUBE bezieht sich auf das Werk „Orientalismus“ von Edward Said.

Edward Said, (geb. am 1. November 1935 in Jerusalem, gest. am 25. September 2003 in New York City), war ein US-amerikanischer Literaturtheoretiker und -kritiker palästinensischer Herkunft.

In Edward Saids 1978 erschienenem Buch „Orientalismus“ entwickelte er die These, dass die abendländische Welt seit jeher dazu tendiert, den “Orient” als statisches und falsch repräsentiertes Konstrukt zu konzipieren. Das Werk stellt nicht zuletzt eine Abrechnung mit der britischen und französischen Wissenschaft der Orientalistik dar. Deren Vertreter würden oftmals ein ideologisch vorgegebenes Ziel – die politische Unterwerfung der studierten Völker – verfolgen; ein “aufgeklärter Westen” wolle einen “mysteriösen Orient” beherrschen.

Die Aussagen über den Anderen sind nicht die Worte einer Hetzkampagne, sondern entstanden aus der Entwicklung eines alten Diskurses, der seinen Ursprung im Kolonialismus hat.

Said, E. W. (1978). Orientalism. New York: Pantheon Books.

«ربيعة RABIA – DER FRÜHLING»
Filme aus dem Nahen Osten und Nordafrika

«FILMVORFÜHRUNGEN»
OCT 18-21th
Basel-Stadt

Die Filmvorführungen in Basel finden im kult.kino camera, Rebgasse 1, 4058 Basel, und Neues Kino Basel, Klybeckstr. 247, 4057 Basel statt.

OCT 25-27th
Basel-Land

Die Filmvorführungen in Baselland finden im Marabu Gelterkinden, Fachwerk Allschwil und ref. Kirchgemeindehaus Pratteln statt.